Bezahlbarer Wohnraum für Auszubildende und Studierende
Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum trifft besonders junge Menschen, z.B. wenn sie für ihre Ausbildung oder ihr Studium umziehen müssen. Damit sie auch in Ballungsgebieten bezahlbar wohnen können, braucht es eine Bau-Offensive an gefördertem Wohnraum für junge Menschen. Das Förderprogramm Junges Wohnen muss verstetigt und erhöht werden. Interessierte Träger und Kommunen sollten durch eine Kompetenzstelle für Azubi-Wohnen unterstützt werden.
Die Studierendenwerke müssen besser finanziert werden. Außerdem muss die Mietpreisbremse bundesweit verschärft werden.
Was die Parteien sagen:
SPD
Die SPD möchte das Förderprogramm "Junges Wohnen" ausbauen und soziale Wohnungsbauförderung stärken.
CDU/CSU
CDU/CSU wollen Baukosten durch Digitalisierung und Beschleunigung der Genehmigunsverfahren senken.
Bündnis 90/Die Grünen
Die Linke
FDP
Die FDP will durch ein Baukostenmoratorium Bauvorschriften vereinfachen und Kosten senken.
Bündnis Sahra Wagenknecht
Das BSW möchte gemeinnützigen Wohnungsbau durch zinsvergünstigte Kredite ankurbeln. Sozialbindung in Sozialwohnungen soll dauerhaft gelten.
SPD
Die SPD plant den Ausbau von Wohnheimkapazitäten und eine WG-Garantie.
CDU/CSU
Dazu haben CDU/CSU keine Forderung.
Bündnis 90/Die Grünen
Die Linke
FDP
Dazu hat die FDP keine Forderung.
Bündnis Sahra Wagenknecht
Dazu hat das BSW keine Forderung.
SPD
Die SPD will die Finanzierung der Studierenden- und Azubiwerke erhöhen.
CDU/CSU
Dazu haben CDU/CSU keine Forderung.
Bündnis 90/Die Grünen
Die Linke
FDP
Dazu hat die FDP keine Forderung.
Bündnis Sahra Wagenknecht
Dazu hat das BSW keine Forderung.
SPD
Die SPD befürwortet eine verschärfte und entfristete Mietpreisbremse.
CDU/CSU
CDU/CSU unterstützen die Mietpreisbremse in ihrer bisherigen Form, planen jedoch keine Verschärfung.
Bündnis 90/Die Grünen
Die Linke
FDP
Die FDP sieht die Mietpreisbremse als Investitionshemmnis und will sie auslaufen lassen.
Bündnis Sahra Wagenknecht
Das BSW fordert einen bundesweiten Mietendeckel. Sanierungskosten sollen immer von Vermietern getragen werden.
Die Lage auf dem Wohnungsmarkt ist sehr angespannt: Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum trifft besonders junge Menschen, die nicht mehr bei ihren Eltern wohnen können oder wollen. So ziehen z. B. viele junge Menschen für ihre Ausbildung oder ihr Studium an einen anderen Ort. Aber an vielen Orten können Auszubildende und Studierende ein eigenständiges Leben nicht mehr finanzieren. Die Folge ist, dass junge Menschen vor der Aufnahme einer Ausbildung oder eines Dualen Studiums zurückschrecken. Zudem fokussieren sich die Ausbildungs- und Studienangebote immer mehr auf die Ballungsräume großer Städte, was ebenfalls zu einer Verknappung beiträgt. Das gefährdet ihre Zukunft, die Möglichkeit auf eine freie Berufswahl und verschärft den Fachkräftemangel!
Wir fordern, dass der Bund im Rahmen einer Bedarfsstudie ermittelt, wie viel bezahlbarer Wohnraum für junge Menschen in Ausbildung und Studium tatsächlich fehlt, bzw. wie viele Wohnheimplätze für eine ausreichende Versorgung von Auszubildenden und Studierenden geschaffen werden müssen. Im Anschluss muss die Förderung durch den Bund entsprechend erhöht und verstetigt werden.
Außerdem muss der Bund die Trägerstruktur-Problematik im Bereich des Azubi-Wohnens angehen. Denn aktuell werden die Fördermittel aus dem Programm Junges Wohnen vor allem für Studierende genutzt, da diese mit den Studierendenwerken eine etablierte Struktur im Rücken haben, die Wohnheime plant, baut und betreibt. Vergleichbares fehlt für Auszubildende. Der Bund muss deshalb die Länder, Kommunen und/oder interessierte Träger durch die Schaffung einer Kompetenzstelle Azubi-Wohnen bei der schnellstmöglichen Realisierung hochwertiger Wohnheimprojekte unterstützen. Des Weiteren müssen die zum Teil unterfinanzierten Studierendenwerke finanziell aufgestockt und zusätzlicher Wohnraum für Studierende geschaffen werden. Bei Praxisphasen, Praktika oder Blockunterricht muss es für Studierende und Auszubildende möglich sein, auch außerhalb der eigenen Region günstigen Wohnraum zu nutzen.
Mittelfristig muss der Neubau von Wohnraum den großen Bedarf an jungem Wohnen decken. Aber: Neben der Schaffung von neuem Wohnraum müssen auch die Mieten in den Fokus genommen werden: Wir brauchen schon jetzt eine bundesweit verschärfte Mietpreisbremse.
Wir fordern daher von der neuen Bundesregierung:
- Eine Bau-Offensive für neuen, geförderten Wohnraum für junge Menschen.
- Interessierte Trägerstrukturen und Kommunen durch die Einrichtung einer bundesweiten Kompetenzstelle Azubi-Wohnen beim Aufbau von Azubi-Wohnheimen zu unterstützen.
- Die Beseitigung der Träger-Problematik für Azubiwohnheime und bessere Finanzierung der Studierendenwerke.
- Eine bundesweit verschärfte Mietpreisbremse.
- Eine Bedarfsstudie zur Ermittlung des benötigten Wohnraums für Auszubildende und Studierende.