Perspektiven für die junge Generation – Perspektiven für eine gute Ausbildung
Noch nie waren so viele junge Menschen ohne Berufsabschluss. Um mehr betriebliche Ausbildungsplätze zu schaffen, muss die Ausbildungsgarantie um einen umlagefinanzierten Zukunftsfonds erweitert werden.
Auszubildende und junge Erwerbstätige müssen von ihrer Arbeit leben können. Deshalb muss sowohl die Mindestausbildungsvergütung als auch der Mindestlohn erhöht werden.
Die Dual Studierenden müssen ihren Kolleg*innen in Ausbildung rechtlich gleichstellt werden. Sie müssen sich ohne Sorge um Übernahme im Betriebs- oder Personalrat engagieren können. Außerdem brauchen auch sie einen Anspruch auf eine gesetzliche abgesicherte Mindestvergütung, wo keine Tarifverträge greifen.
Was die Parteien sagen:
SPD
Die SPD möchte eine flächendeckende Einführung von Jugendberufsagenturen und eine stärkere Förderung individueller Bildungswege.
CDU/CSU
CDU/CSU fordern einen Berufsorientierungsprozess in allen Schulformen. Bestehende Maßnahmen sollen stärker aufeinander abgestimmt werden.
Bündnis 90/Die Grünen
Die Linke
FDP
Die FDP möchte die Berufsorientierung stärken und die Durchlässigkeit zwischen verschiedenen Bildungswegen erhöhen.
Bündnis Sahra Wagenknecht
Das BSW möchte eine Aufwertung mittlerer Schulabschlüsse und individuelle Stärken ins Zentrum rücken.
SPD
Die SPD befürwortet eine Ausbildungsgarantie, durch Umlagen oder branchenbezogene Fonds finanziert werden soll.
CDU/CSU
Dazu haben CDU/CSU keine Forderung.
Bündnis 90/Die Grünen
Die Linke
FDP
Die FDP lehnt umlagefinanzierte Modelle ab und setzen auf individuelle Förderung und Stärkung der beruflichen Bildung.
Bündnis Sahra Wagenknecht
Das BSW fordert eine Ausbildungsgarantie, jedoch ohne konkrete Maßnahmen zu nennen.
SPD
Die SPD hat dazu keine Forderung.
CDU/CSU
CDU/CSU lehnen eine gesetzliche Übernahmepflicht ab und setzten auf freiwillige Vereinbarungen.
Bündnis 90/Die Grünen
Die Linke
FDP
Dazu hat die FDP keine Forderung.
Bündnis Sahra Wagenknecht
Dazu hat das BSW keine Forderung.
SPD
Die SPD möchte die Ausbildung von Fachkräften stärken und mehr Geld in Qualifizierung investieren.
CDU/CSU
CDU/CSU betonen die Digitalisierung der Berufsausbildung und die Förderung von Exzellenz in der beruflichen Bildung.
Bündnis 90/Die Grünen
Die Linke
FDP
Die FDP setzt auf die Stärkung der beruflichen Bildung durch berufliche Mobilität und bessere Anerkennung von Abschlüssen.
Bündnis Sahra Wagenknecht
Das BSW möchte die Berufsvorbereitung in weiterführenden Schulen stärken.
SPD
Die SPD will die Mindestausbildungsvergütung (MiAV) anheben.
CDU/CSU
Dazu haben CDU/CSU keine Forderung.
Bündnis 90/Die Grünen
Die Linke
FDP
Dazu hat die FDP keine Forderung.
Bündnis Sahra Wagenknecht
Dazu hat das BSW keine Forderung.
Die Übernahme nach der Ausbildung oder dem Dualen Studium muss zur Regel werden, auch gesetzlich. Alle Menschen müssen das Recht auf eine qualitativ hochwertige Ausbildung haben. Die Öffnung hin zur Modularisierung der Ausbildung lehnen wir strikt ab. Die Politik muss jegliche Verschlechterung der beruflichen Bildung verhindern.
Der Fachkräftemangel ist hausgemacht: Viele Unternehmen und Behörden haben es in den letzten Jahren versäumt, ausreichend Fachkräfte auszubilden, oft stellen sie zu hohe Einstiegshürden für Bewerber*innen. Gleichzeitig sind viele Unternehmen nicht bereit, Fachkräfte angemessen zu bezahlen. Wir fordern wirksame Maßnahmen für die Steigerung der Tarifbindung. Gute Arbeit für alle Menschen muss das Ziel jeglicher Politik sein.
Junge Menschen sind übermäßig von prekären Arbeitsbedingungen betroffen. Befristeten Arbeitsverträgen, Scheinselbstständigkeit und der Behinderung von Betriebsräten muss unverzüglich ein Ende bereitet werden. Der Mindestlohn muss ohne Ausnahmen für alle und in einer existenzsichernden Höhe gelten, auch für Minderjährige. Er muss so hoch sein, dass eine Rente ohne Aufstockung über Sozialleistungen möglich ist. Wir fordern eine Umsetzung der EU-Mindestlohnrichtlinie durch die Mindestlohnkommission. Entscheidungen der Mindestlohnkommission müssen wieder im Sinne des Mindestlohngesetzes getroffen werden. Mini- und Midi-Jobs fördern atypische Beschäftigung und sind zu voll-sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen umzuwandeln.
Wir fordern weiterhin eine umlagefinanzierte Ausbildungsgarantie: Nicht einmal mehr eins von fünf Unternehmen bildet überhaupt noch aus; über 2,9 Millionen junge Menschen zwischen 20 und 34 Jahren sind ohne Berufsabschluss. Nur eine umlagefinanzierte Ausbildungsgarantie kann die betriebliche Ausbildung stärken, damit sich wieder mehr Betriebe an der Ausbildung beteiligen.
Wir fordern daher von der neuen Bundesregierung:
- Schaffung einer echten Ausbildungsgarantie mit Zukunftsfonds.
- Abschaffung der Ausnahmen vom Mindestlohn und Erhöhung auf eine existenzsichernde Höhe.